Hadamar


Datum:

Alle fünf Klassen der Jahrgangstufe 10 besuchten im Juni die Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus. In der ehemaligen Landesheilanstalt wurden zwischen Ende 1940 und 1945 15000 Menschen ermordet, weil die NS-Ideologie und ihre Befürworter diese Menschen als unwert, unnütz und deshalb überflüssig abstempelten. In der Schule wurden am Folgetag Eindrücke  und Fragen vertieft. Wir können uns glücklich schätzen, dass dafür nun schon im 14. Jahr Herr Dr. Christoph Smolenski, langjähriger Direktor der Dr. v. Ehrenwall`schen Klinik in Ahrweiler jedes Jahr zu uns in die Schule kommt, um mit den Schülerinnen und Schülern über Hadamar und den Umgang mit psychisch erkrankten Menschen heute ins Gespräch zu kommen. Sein Anliegen ist es, durch Aufklärung Verständnis für psychische Erkrankungen zu fördern und dem traditionellen Stigma, das Erkrankte immer noch sehr belasten kann – „der ist ja verrückt, gestört, nicht ganz normal; ein Weichei; in der Klapse“- entgegenzuwirken: „Ein gebrochenes Bein ist als Krankheit akzeptiert und keiner muss sich deshalb verstecken. So sollte es auch sein, wenn man ein gebrochenes Herz oder eine seelische Erkrankung hat.“

Angesichts von weltweiten Tendenzen, Leben und Lebensrecht zu relativieren, hat diese nun schon traditionelle Kombi-Veranstaltung einen hohen aufklärerischen Wert und wird hoffentlich noch viele Jahre im PJG-Programm zu finden sein.

Bernd Schmidt

Zurück