Frühjahrsforum 2017


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Physik zwischen Atmosphäre und Weltraum: Professor Lübken besucht das PJG zum Frühjahrsforum

Eiskristalle im Sommer und leuchtende Wolken am Nachthimmel. Hierbei geht es nicht um Widersprüche, sondern um ein Phänomen in der Atmosphäre. Herr Professor Dr. Franz-Josef Lübken, Direktor des Leibniz Institut für Atmosphärenphysik in Kühlungsborn, erklärte diese und weitere Naturereignisse den  interessierten Besuchern des diesjährigen Frühjahrsforums des Peter-Joerres-Gymnasiums Ahrweiler. Unter dem Titel „Physik zwischen Atmosphäre und Weltraum“ stellte Prof. Lübken verschiedenste Phänomene und die  unterschiedlichen Untersuchungs-methoden, mit denen man diese erforscht, vor. Um das Phänomen der leuchtenden Nachtwolken zu illustrieren, zeigte er sehr anschaulich eine Analogie zwischen dem Verhalten von verschiedenen Teilchen in der Atmosphäre und der Anziehungskraft, mit der Fliegen von Kühen angezogen werden, auf: Gibt es keine Kühe, so sind die Fliegen frei im Raum verteilt, tauchen Kühe auf, so sammeln sich die Fliegen in der Nähe der Kühe. Prof. Lübken schaffte es, die Relevanz der Erforschungen von Vorgängen in der Atmosphäre und physikalischen Größen wie Temperaturen und Druck für die zukünftigen Klimabedingungen aufzuzeigen. Beispielsweise beträgt die Temperaturerhöhung in der Atmosphäre teilweise bereits 8°C, während wir auf dem Boden immer noch versuchen, unter 2°C zu bleiben.

Der zweite Teil des Forums wurde von den Teilnehmern der Polarlicht AG bestritten. Diese stellten in den Vorträgen „Polarlicht im Klassenzimmer“, „Spektroskopie und EISCAT“ und „Forschungsstätten und –methoden während unserer Norwegenfahrt“ die Experimente und Erkenntnisse aus der Arbeit der Polarlicht-AG vor. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich unter Anleitung von Cordula Mauch, der betreuenden Lehrerin, intensiv in der Schule vorbereitet, bevor es dann im Februar zu einer Exkursion nach Norwegen ging. Während die erste Gruppe geschichtlich, theoretisch und experimentell das Phänomen des Polarlichts den Zuhörern näher brachte, konnte die zweite Gruppe den Bogen zu dem Aufbau der Atmosphäre schlagen, die man aus diesem Naturphänomen ableiten kann. Die dritte Gruppe entführte die Besucher auch in extreme Höhen, aber auf neuen Wegen. Sie stellten unter anderem die Workshops zum Raketenbau und zur Herstellung eines Meteoriten vor. Dabei wurde auch die eigens gebaute und nach einem Höhenflug von ca. 240m wieder aufgesammelte Rakete dem Publikum zum Anfassen nah vorgestellt. Dass der Transport dieser Rakete von Norwegen zurück nach Deutschland im Flugzeug reibungslos verlief, hat dabei nicht nur die Schüler selbst überrascht.

Das Frühjahrsforum war ein gelungener Abend, bei dem Prof. Lübken und eine Gruppe von Jungforschern dem interessierten Publikum die Physik der Atmosphäre näher brachten und dabei die Schönheit der Phänomene nicht hinter Formeln versteckten, sondern durch Experimente herausarbeiteten. 

 

 

 

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