Golf von Neapel 2017

DiscipulilinguaeLatinaeregionemmontisVesuviiviserunt.

Sonntag früh war es endlich soweit: Neun Schüler des Leistungskurses Latein und ihre zwei begleitenden Lehrer setzten sich im kalten und nassen Düsseldorf in den Flieger mit einem Ziel: auf römischen Pfaden im Süden Italiens, am Golf von Neapel, zu wandeln.

In Neapel begrüßte uns strahlend blauer Himmel, eine nicht weniger strahlende Sonne und ein nicht ganz so strahlender italienischer Busfahrer. Er fuhr uns nach Sorrent, wo wir in einem Bungalowdorf unsere Bleibe hatten. Uns Mädchen wurde eine richtig geräumige Villa zugeteilt, den Jungs ein kleiner Holzbungalow.

Auspacken und Sorrent erkunden stand als erstes auf unserem Programm. Herr Meier und Frau Husemeyer übernahmen die Führung und zeigten uns den malerischen Hafen und die beschauliche Innenstadt. Nachdem die Mädels für alle (auch die Jungs, weil ihre Küche zu klein war) gekocht hatten, gingen alle ins Bett, um am nächsten Tag fit den ersten Ausflug meistern zu können.

Montag gingen wir über echte römische Straßen und Zebrastreifen, in römische Häuser und Theater, kurz gesagt: Pompeji stand auf dem Programm. Dank den beiden Reiseführern Lars und Marc erhielten wir einen imposanten Eindruck einer echten römischen Stadt, dank Frau Husemeyer von echtem pompeijanisch Rot.

        

Am nächsten Tag verloren wir die Spuren der Römer und fuhren in einem völlig überfüllten Bus nach Positano,  einem Ort an der Amalfi-Küste, den wir durch Christina und Sarah besser kennenlernten. Dieses pittoreske kleine Städtchen ist eher hoch als breit und rahmt mit seinen bunten Häuschen das blaue Meer perfekt ein.

Mittwochs in Neapel war „Laufen, Laufen, Laufen, Laufen“ angesagt. Sarah meinte es gut mit uns, denn durch lange Fußmärsche erreichten wir nicht nur das archäologische Museum Neapels, in dem wir die echten antiken ausgegrabenen Schätze bewundern konnten, sondern auch die Festung und die älteste Einkaufspassage der Welt. Doch das Essen einer echten neapolitanischen Pizza schenkten wir uns, da unsere Füße „nach Hause“ schrien.

Mit der Circumvesuviana, dessen Bahnhof in Sorrent wir in Rekordzeit erreichten, fuhren wir in eine kleinere, etwas weniger berühmte, dafür umso besser erhaltene Stadt als Pompeji: Herculaneum. Dort erfuhren wir am eigenen Leib, wie es sich anfühlte, unter römischen Dächern zu stehen. Außerdem zeigten uns Laura und Katharina die Menschen, die versuchten, beim Vesuvausbruch Schutz in den Hafengewölben zu suchen.

Am letzten Tag unserer Studienfahrt erwartete uns ein echtes Highlight: Um acht Uhr italienischer Zeit, also um viertel nach acht, holte uns ein Speedboat im Sorrenter Hafen ab, um uns auf die Insel Capri zu bringen. Herr Meier und Frau Husemeyer setzten sich aufgrund ihrer Erfahrung nach hinten, damit sie den stürmischen Wellen entfliehen konnten. Doch leider erwies sich die Fahrt hinten nasser als gedacht. Die zwei Lehrer und zwei Schüler waren am Ende die durchnässtesten der Gruppe und mussten sich erst einmal von der Morgensonne trocknen lassen. Dann begann die Wanderung durch das wunderschöne Capri, wobei Frau Husemeyer mit ihrer Sprintergruppe vorneweg preschte und Herr Meier mit Christina und Katharina das Schlusslicht bildete. Jedoch ganz nach dem Sprichwort „die Ersten werden die Letzten sein“ kam das Schlusslicht als erstes an der Villa Jovis, einer der Villen Tiberius, an, da die anderen den falschen Weg genommen hatten. Finn und Mikel führten uns durch die Ruinen und in einer langen, aber wegen der unglaublichen Natur beeindruckenden Wanderung wieder zurück zum Speedboat, das uns diesmal trocken davonkommen ließ.

Zurück in Sorrent wurde schon wieder der Koffer gepackt, denn am nächsten Tag trug uns ein Flieger mit zwei Stunden Verspätung wieder ins graue Deutschland. Doch diesmal mit tollen Erinnerungen und ganz viel Römerkunde im Gepäck.

Katharina Braun für den Stammkurs 12c